Donnerstag, 19. September 2013

Wie ich zu diesem Trip kam

Wie bin ich überhaupt darauf gekommen, alles hinzuschmeißen; Freunde und Familie hinter mich zu lassen, und mich für einen- zumindest mittelfristigen Zeitraum- in eine andere Welt zu begeben ? 

Mich haben eine handvoll Personen, ein paar Bücher und eine Internetseite inspiriert. Aber die bildeten nur die Grundlage für den Traum, den ich locker 2 Jahre mit mir herum getragen habe. Am Ende habe ich ihn nicht mehr getragen, sondern geschleppt. Er wollte bemerkt und ausgelebt werden.

Zum anderen hat mir dabei ein- zumindest auf Lifetime gesehen- unbefriedigender Job geholfen. Genauso wie eine leicht aufzugebene Wohnung in einer nicht allzu attraktiven Stadt. 

Als dritten Faktor nenne ich meine Weltanschauung. Ich denke mit gesundem Verstand über das Leben und die Probleme der Welt nach und interessiere mich für die Funktionsweise des menschlichen Geistes.


Hast Du Dich nicht auch schon mal gefragt, ob das Leben nicht mehr zu bieten hat ? Oder die berühmt-berüchtigte Frage: Soll das jetzt schon alles sein ? 
Vielleicht hast Du dir über folgendes ja schon mal Gedanken gemacht, was alles dazu beiträgt, weshalb die Sachen so sind, wie Sie sind..

Es kann jeder denken was er will.
Ich denke, dass mehr als 98% der Menschheit verarscht und klein gehalten wird von diesem winzigen Rest. 
Wir leben in einer Welt, in der wir gezielt falsch informiert werden über Zeitung und Nachrichten (vor 80 Jahren hieß es noch Propaganda) und in der uns Angst künstlich eingeflößt wird. Die Banken regieren aus dem Hintergrund; ihre Marionetten sind die Politiker, die gleichzeitig als Sündenböcke für den Pöbel dienen. Die Aufmerksamkeit der weniger Politikinteressierten wird auf Stars und Sternchen gerichtet.
Uns wird vorgegaukelt, was wir nicht unbedingt wollen, aber auf jeden Fall haben müssen (coole Kleidung, fettes Auto, Traumfrau mit Modelmaßen, iPhone und überhaupt jeden Technikscheiß; ich könnte schon allein darüber einen kompletten Blog schreiben ..) 
Erreicht man das alles nicht, ist man irgendwie gescheitert. Und Scheitern ist ja sowieso verboten. Das könnte ja von Schwäche(Menschlichkeit) zeugen- wie peinlich.
Die seit Ewigkeiten existierenden Zyklen der Natur sind plötzlich das Ergebnis des "Klimawandels". Gegen den kämpfen wir natürlich an, indem wir Mautgebühren und CO2-Steuern bezahlen. 
Öl ist schon seit etwa 60 Jahren eine ausgehende Ressource und der Preis wird somit künstlich hochgehalten.
Die falschen Drogen stehen uns legal zur Verfügung und krankmachende Stoffe in unserer Nahrung gehören zum Standard. 
Die Leute sollen nicht gesund und nicht tot sein, damit die Pharmaindustrie ordentlich an dem Zustand dazwischen verdient.
Aus Hungers- und anderen  perversen Krisen werden die besten Renditen gezogen.
Investoren und Großaktionäre sind nur am Gewinn beteiligt, nicht am Verlust. Den darf dann schön wer anderes wieder reinholen, die arbeitende Bevölkerung nämlich. 
Und Apropro Arbeit: Es ist heutzutage keine Arbeit mehr, wenn eine Mutter ihr Kind großzieht. Dafür hat sie ein Jahr Zeit und dann ist gut. Genauso wenig ist es Arbeit, wenn eine 50-Jährige nach Feierabend ihren 80-Jährigen Vater pflegt. Dafür kann man zeitlich und finanziell schön selbst aufkommen. Aber Arbeit bedeutet wenigstens, vom Laptop aus in Millionen- und Milliardenhöhe ganze Staaten in den Ruin zu verspekulieren.
Überhaupt dreht sich Vieles (oder Alles?) nur noch ums Geld. Daran können sogar Freundschaften oder Familien kaputt gehen. Gerade das sollte doch aber unbezahlbar sein und über Allem stehen. Auf jeden Fall über diesem, von wenigen Menschen geschaffenem Konstrukt, was sich Geld(system) nennt.

Mein Ziel ist es, als hoch verschuldeter Penner- unter der Brücke, sich an einer Feuertonne wärmend und mit knurrendem Magen, ohne Frau und Familie- sich immer noch das gleiche Lächeln auf den Lippen bewahren zu können, als wäre ich ein Multimilliardär- der, einen ganzen Harem voller Frauen hat, nen dicken Fuhrpark und mehrere Anwesen auf jedem Kontinent. Sorry für den Schachtelsatz, ist aber so.

Und zum anderen spielt mir speziell der Einfluss der Medien eine zu brisante Rolle. Das Dreiste ist, sie sagen uns es sogar direkt ins Gesicht: "Wir denken nicht mehr, wir googeln.. "
Das ist doch wie ein Ziegelstein mitten in die Fresse und wir sehen es nicht und nehmen das Angebot noch liebend gern an. 
Aber das ist ja nicht schlimm, solange wir nicht mehr als 29.95€ pro Monat bezahlen .. (Achtung Ironie)

Aber das ist der Punkt. Das selbständige Denken, das Hinausblicken über den Tellerrand.. Seinen eigenen Horizont erweitern- in welcher Hinsicht auch immer. Genau DAS zu machen, was man wirklich will und nicht nen Job, der halbwegs Spaß macht(oder gar nicht), um nur die Schäfchen ins Trockene zu bringen. So haben sich schon viele Generationen vor uns durch den Alltag geschleppt, bis hin zum sicheren Tod.

Das Gute ist, das muss ich nicht mitmachen und das musst Du auch nicht mitmachen. Das Einzige, was wir müssen ist irgendwann Abtreten. Das ist Fakt. Und bedenke, die maximal 80-100 Jahre, die wir haben(wenn überhaupt) sind ein kosmisches Fingerschnipsen. Danach gehts zwar weiter, aber nicht mit uns und das fängt auch nicht von vorne wieder an.
Außerdem sind wir nicht von Natur aus so dumm. Vieles wird uns einfach nur "beigebracht".. 
Wenns wirklich drauf ankommt, fällt uns schon was ein. Wir werden kreativ und unsere Denkmuster verändern sich. Aber im Routinealltag wird sich da kaum etwas verändern. Warum denn auch ? Jeder Tag gleicht dem Anderen. Logisch, dass sich da nichts ändert, auch in deinem Kopf nicht. Und es muss ja nicht gleich ein neuer Job sein oder eine andere Stadt. Auch in der Freizeit lässt sich einiges ändern. Schenk Dir die paar Minuten Lebenszeit, die Du sonst bei Facebook oder vorm Fernseher verbringst, und gehe mal Tief in Dich hinein. Dir fällt schon was ein ;-)

So in etwa sind meine Gedanken zum Leben. Wer nicht allzu verblendet ist, wird auch schon mal so oder so ähnlich gedacht haben. Wenn du mit diesem Text absolut gar nix anfangen kannst und denkst ich sei ein fauler Hartz4-Gammler, viel Spaß mit deinem neuen iPhone oder deinem Bausparvertrag .. Du hast es geschafft ;-)

2 Kommentare:

  1. Lieber René,
    es ist mir eine Ehre, die erste zu sein, die deinen Block lesen darf. Deshalb nehme ich mir auch das Recht heraus, die erste zu sein, die hier ihr Kommentar hinterlässt. =)

    Beim Lesen deiner Reiseberichte musste ich immer wieder an die alten "Teichzeiten" denken. Du kannst dir ja vorstellen, was für Bilder da in meinem Kopf schwebten. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass du mal diesen Weg einschlägst. Ich bewundere deinen Mut, dass du dich dieser Reise stellst, deinen Traum verwirklichst, trotz all seiner Konsequenzen- Hut ab.

    Bei all den Bedenken, die ich vorher hatte -und der "Bedenkenkatalog" war wirklich sehr sehr lang- ist es schön zu lesen, wie gut du dich in so kurzer Zeitbereits eingelebt hast. Ich habe meine Sorgen nie vor dir offen ausgesprochen und jetzt bin ich froh darüber, dass ich es nicht gemacht habe, denn ich hätte dir unrecht getan.

    Der Weg ist das Ziel, und auch wenn der Weg lang und beschwährlich ist, ist das Ziel am Ende umso schöner. Bitte füttere uns weiter mit deinen Reiseberichten, denn auch wenn viele tausende von Kilometern zwischen uns liegen, fühlt man sich so noch irgendwie nah.

    "Del dicho al hecho, hay mucho trecho." bedeutet: "Vom Wort zur Tat ist es ein langer Weg." Und du bist Ihn gegangen.

    que lo paséis bien.
    Adiós mi amigo.
    Kathi

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  2. Hey Hose, Sehr gut formulierter Text mit tollem Inhalt. Klingt vielleicht ein bisschen ironisch ist aber absolut nicht so gemeint. Frau Rennert wäre stolz auf dich.

    Greetz Kitti.

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